Diskussion auf www.nebenan.de
Anfrage von J.B.:
Was ist an dem Bauprojekt maßlos?
Es geht um Wohnraum für Menschen die zunehmend aus dem Bezirk verdrängt
werden. Und selbst der Spielplatz bleibt erhalten.
Antwort:
Hallo J. B., ich habe mich über
die Reaktion gefreut, auch wenn sie kritisch ist. Sonst hat man immer
den Eindruck, dass man ins Nirwana postet. Warum ist das Bauprojekt
maßlos? Das ist eigentlich die Geschichte von der "Fischerin und ihrem
Mann". Zunächst wollten die Investoren, zwei soziale Träger, das Haus
sanieren und ein Gebäude vorne hinzubauen. Der Garten sollte
unangetastet bleiben. Dies hat uns der EX-Bürgermeister Dr. Schulz in
einer Mail mitgeteilt.
Die Mail ist auf unserem Blög veröffentlicht: http://kiezerhalten.blogspot.de/…
Auf dem Blog haben wir uns große Mühe gegeben, die Entwicklungen zu dokumentieren und ich kann hier nicht alles wiedergeben.
Maßlos
ist das Bauvorhaben, weil es die nach dem bestehenden Bebauungsplan
mögliche Bebauung um 70 % überschreitet. Daher müssen fast alle Bäume im
Garten dran glauben. Von den Investoren wird was anderes behauptet,
aber wenn man sich die Planung ansieht, kommt man unweigerlich zu dem
Schluss. Der Spielplatz bleibt teilweise erhalten, das haben wir bisher
erreicht. Die Nordspitze wird abgeschnitten und mit dem Grundstück
Blücherstr. vereinigt. Dadurch ergibt sich erst einmal das Baurecht. Wir
kritisieren, dass der Bezirk hier nicht mit offenen Karten spielt und
glauben auch nicht, dass nur günstiger Wohnraum entsteht. Dazu haben wir
ein Schreiben an Frau Herrmann geschickt: http://kiezerhalten.blogspot.de/…
Gegen
den Wohnraum für Bedürftige hat von uns keiner was. Den könnte man aber
locker in dem Bestandsgebäude unterbringen. Wieso die Neubauten
gebraucht werden, wurde nicht erklärt. Wir vermuten, dass das Grundstück
geteilt werden soll und nachdem das Baurecht bewilligt wurde, teuer
verkauft wird. Sie wisssen schon "die Fischerin".
Das Grüne
Bezirksamt steht bedingslos auf der Seite der Eigentümer. Alle Parteien
bis auf die Grünen haben inzwischen eingesehen, dass es so nicht geht
(Wahlprüfsteine Blog). Die Grünen verstoßen gegen ihre eigenen
programmatischen Aussagen (die kennen Sie vielleicht besser als ich) was
Verdichtung, Klimaschutz, Gentrifizierung und Bürgerbeteiligung
betrifft.
Dagegen machen wir zur Zeit eine Unterschriftensammlung
(siehe oben). Falls ich sie überzeugen konnte, wäre es nett, wenn Sie
uns unterstützen. Bei der Unterschriftensammlung in der Nachbarschaft
treffen wir auf große Unterstützung. Wir hatten schon einmal 600
Unterschriften gesammelt. Nur einzelne halten die "Schaffung von
Wohnraum" für so wichtig, dass alle anderen Ziele hinten an stehen
müssen.
Aber das kennen wir ja auch vom Tempelhofer Feld. Da sind die
Grünen auch gegen eine Bebauung. Man muss anscheinend mit seinen
Widersprüchen leben. Viele Grüße Werner
Foto Dagmar Ruth Arnold: Noch ist die Sonnenblume nicht verwelkt!
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